Online-Quellenedition für die universitäre Lehre: Dokumente und Materialien zur ostmitteleuropäischen Geschichte

Von

Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung - Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Marburg DE:

"Ostmitteleuropa gelangte auf Grund der politischen Veränderungen seit 1989, aber auch auf Grund innerfachlicher Entwicklungen seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert zunehmend in das Blickfeld der deutschen Historiografie und damit auch der universitären Lehre: Ostmitteleuropäische Themen werden in einzelnen Veranstaltungen, aber auch in vergleichend angelegten Seminaren in transnationaler Perspektive bearbeitet, zumal die ostmitteleuropäische Geschichte in zahlreiche neue Studiengänge integriert worden ist. Trotz des insgesamt zu beobachtenden Interesses an der Geschichte Ostmitteleuropas ist zu konstatieren, dass nur wenige bestimmte, wichtige Themen am Rande oder lediglich von einzelnen Spezialisten in der Lehre behandelt werden, andere wiederum gar nicht. Dies lässt sich insbesondere damit erklären, dass es bisher an leicht zugänglichen Quelleneditionen mangelt. Zu einigen Themenbereichen liegen Quelleneditionen in der Originalsprache vor, die für die Lehre in den jeweiligen Ländern verwendet werden. Sie sind in deutschen Universitätsbibliotheken nicht flächendeckend oder gar nicht vorhanden. Darüber hinaus finden sich kaum Quelleneditionen in westlichen Sprachen, die gerade für Interessierte ohne entsprechende Sprachkenntnisse und damit für die Behandlung von ostmitteleuropäischen Themen im Rahmen der „allgemeinen Geschichte“ notwendig sind. Selbst für zentrale Themen wie die autoritären Regime der Zwischenkriegszeit oder die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist daher häufig keine für die Lehre brauchbare Quellenbasis vorhanden. Von diesem Befund ausgehend will das Herder-Institut als universitätskomplementäre Infrastruktureinrichtung in der langfristig und nachhaltig angelegten Onlineedition der „Dokumente und Materialien zur ostmitteleuropäischen Geschichte“ eine allgemeine und leicht zugängliche Quellengrundlage für zentrale Themen und Fragestellungen zur ostmitteleuropäischen Geschichte schaffen. Die Onlineedition will einen Beitrag zur Geschichte Ostmitteleuropas und zugleich einen Beitrag zu einer integralen Perspektive auf die europäische Geschichte leisten. Ihr langfristiges Ziel ist es, die gesamte Geschichte Ostmitteleuropas in ihrer räumlichen Breite und zeitlichen Tiefe zu berücksichtigen, wobei der Fokus auf das nach der Satzung des Herder-Instituts definierte Arbeitsgebiet (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei in den jeweils historischen Grenzen und für bestimmte Fragen und Epochen auch benachbarte Staaten) gelegt wird. Hierfür wurde ein pragmatischer Ansatz gewählt, sodass zunächst für die universitäre Lehre wichtige, häufig behandelte Themenbereiche in den jeweiligen Themenmodulen behandelt werden. Dies bedeutet, dass zunächst aus der jeweiligen Nationalgeschichte resultierende Themenmodule erstellt werden. Übergreifende, vergleichende Fragestellungen können einerseits durch die Verweise auf andere Module erarbeitet werden, andererseits sind für eine spätere Projektphase übergreifende Themenmodule geplant."
Sprache

Deutsch

Land

Deutschland

Redaktion
Veröffentlicht am
29.03.2024
Beiträger
Thomas Meyer
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